Integrationspreisverleihung
Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen hat am Dienstag, 6. September, in Zusammenarbeit mit dem Integrationsrat der Stadt den 11. Integrationspreis verliehen. Traditionell wird der Aachener Integrationspreis am Tag der Integration im Aachener Eurogress verliehen. Da der Tag der Integration in diesem Jahr noch nicht im gewohnten Format stattgefunden hat, verlieh Keupen den Preis heute im Weißen Saal des Rathauses.
„Schon seit Karl dem Großen hat die Stadt Aachen immer Menschen willkommen geheißen“, leitet Keupen in die Preisverleihung ein und freut sich, dass „die Innovations- und Integrationskraft der Stadt Aachen kontinuierlich gewachsen ist.“
Das Kuratorium zur Vergabe des Integrationspreises hat aus den zahlreich eingegangenen Vorschlägen drei Preistragende ausgewählt. Ausgezeichnet wurden in diesem Jahr in der Kategorie Verein der Aachener Verkehrswacht e.V. mit dem Projekt: Interkulturelles Fahrradtraining für Migrantinnen. Seit Ende Oktober 2021 bietet der Verein Migrantinnen die Möglichkeit in einem dreimonatigem Training das Fahrradfahren neu oder wieder zu erlernen. Es entstanden Freundschaften zwischen Trainierenden und den ehrenamtlichen Integrationshelferinnen, die weit über das Fahrradfahren hinausgehen. Durch eine Vernetzung mit der WABE Aachen e.V. konnten Fahrräder genutzt werden so dass dies keine Hürde zum Erlernen darstellt. Die Ziele des Projektes sind die eigenständige Mobilität und ein selbstbestimmtes Leben zu fördern, den interkulturellen Austausch und das Freizeitverhalten der Familien zu fördern und die Integration zu erleichtern.
In der Kategorie Person wurde Reiner Bertrand für sein Lebenswerk und sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet. Bertrand hat bereits selbst viele Preise ins Leben gerufen und vergeben. Sein unermüdliches Engagement für die Völkerverständigung wird besonders lobend erwähnt. „Die Bühnenshows beim Multikulti Fest sind einmalig“ so das Kuratoriumsmitglied Bürgermeisterin Hilde Scheidt.
Bertrand engagiert sich seit Jahrzenten ehrenamtlich bei der Völkerverständigung zwischen den Partnerstädten Sariyer in der Türkei und Aachen. Er arbeitet ehrenamtlich bei der Organisation des Multikultifestes in Aachen jedes Jahr aufs Neue mit. In einem Ausbildungsprojekt hat er ungefähr 80 Migrantenjugendliche in Ausbildungsstellen vermittelt und mit Hilfe von ihm angeworbenen Paten die Ausbildung begleiten lassen. Im Projekt „Abla“ betreute er Migrantenfrauen, die als Kultur- und Sprachmittler in den Aachener Kitas wirkten. Im Projekt „Pro Lotsen“ wurden bilinguale Frauen ausgebildet, die dann ihrerseits als Lotsen in der Stadt tätig waren.
ModuleWorks erhielt den Preis in der Kategorie Unternehmen, weil es Vorbildcharakter hat und wegweisend auch für andere Unternehmen ist. Das Unternehmen beschäftigt ungefähr 250 Mitarbeiter*innen aus rund 14 Nationen und diese bilden einen bunten Mix, dessen Kraft in der Vielfalt liegt. Die beiden Gründungs-Unternehmer Hava und Yavuz Murtezaoglu sind seit vielen Jahren sehr engagiert und leisten erfolgreiche Integrationsarbeit.
Bei ModuleWorks wird deutlich, dass es sich das auch unternehmerisch lohnt Menschen mit internationaler Familiengeschichte zu beschäftigen. Das Motto der Firma lautet: „mit Vielfalt zum Erfolg“.Die Stadt Aachen verleiht den Integrationspreis seit dem Jahr 2012 zur Anerkennung und Würdigung des Engagements von Einzelpersonen, Organisationen, Institutionen, Unternehmen und Vereinen, die sich im alltäglichen Leben weit über das übliche Maß hinaus um die Integration und Gleichberechtigung von Bürger*innen mit Migrationshintergrund in der Stadt Aachen verdient gemacht haben und für eine gegenseitige Anerkennung eintreten.